Abschied von Bäumen
Linden an Neustädter Schule nicht mehr standsicher.
TITISEE-NEUSTADT (pes). Sie gehörten als Nummer 13 zur Neustadt-Tour und waren zu Wahrzeichen der Hansjakobschule geworden: die zwei Figurenbäume, die Holzkünstler Thomas Rees aus Kappel im Sommer 2009 aus Linden geschnitzt hatte. Jetzt sind sie weg. Der städtische Forst hat sie umgesägt, sie waren nicht mehr standsicher.
Dass die von der Schule aus gesehene linke Linde morsch wurde, zeigte sich schon eine Weile. Vor wenigen Wochen brach ein Ast ab. Damit bestand Handlungsbedarf. „Total weich“ sei das Holz gewesen, bringt Stadtförster Dierk Weißpfennig das Ergebnis der Begutachtung auf den Punkt. So weich, dass es beim Versuch, zum Umsägen der Bäume aus Sicherheitsgründen die oberen Äste mit dem Kran anzupacken, Bruch gab. Rektor Stefan Lotze findet es schade, dass die Bäume weg sind. Gleichzeitig erinnert er sich wie Weißpfennig daran, dass ein solches Ende absehbar war, als man die Linden 2009 statt zu fällen durch künstlerisches Tun wenigstens für einige Jahre zu retten versuchte. Ihr Wurzelwerk drohte damals die Treppe zu zerstören.
Kunst, die vergänglich ist. Immerhin acht Jahre lang bildeten die Baumgestalten das Eingangsportal zur Hansjakobschule, waren ein Blickfang und regten beim Betrachten die Fantasie an. Man hat versucht, so gezielt zu sägen, dass einzelne Figuren gerettet wurden. Sie werden im Keller gelagert. Man überlegt, im Schulhaus einen Platz für sie zu finden. Und es wird darüber nachgedacht, an der Stelle im Frühjahr junge Bäume zu pflanzen oder Ersatzkunstwerke zu platzieren.
08.11.2017