Großeinsatz
Neustädter Eltern packen kräftig bei der Neugestaltung des Schulhofs mit an
Viele große und kleine Hände haben am Samstag die Schulhof- und Spielplatzgestaltung der Hansjakobschule ein großes Stück vorangebracht.
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Maß nehmen war wichtig, damit die eckigen Bretter andie runden Stützpfosten kamen. Foto: Eva Korinth
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Die Kleinen waren immer mittendrin. Da mussten die Papas gut aufpassen. Foto: Eva Korinth
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Die Kinder hatten viel auszuprobieren oder schauten ihren Vätern beim Bauen der Plattformen zu. Foto: Eva Korinth
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Die gelbe Röhre ist eingebetet in Hackschnitzel. Noah fegte versprengte Schnitzel zurück. Foto: Eva Korinth
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Schulleiter Stefan Lotze packte mit an. Foto: Eva Korinth
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Raimund Thimm (rechts) und Erik Seifert an einer Ruhe- und Spielplattform. Foto: Eva Korinth
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Lack abschleifen ist gar nicht so einfach. Foto: Eva Korinth
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Drei junge Bauhelfer mit ihrem Handwerkszeug. Foto: Eva Korinth
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Lack abschleifen ist gar nicht so einfach. Foto: Eva Korinth
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Und noch ein bisschen mehr abnehmen mit der Stichsäge, dass es passt. Foto: Eva Korinth
Erde wurde gekarrt, Steine wurden bewegt und acht Kubikmeter Hackschnitzel als Fall- und Aufprallschutz in Löcher verteilt und glatt gerecht. „Ich bin saustolz“, sagt ein über das ganze Gesicht strahlender Rektor Stefan Lotze. Dass so viel geschafft wurde, fand er einfach „super“.
Am Nachmittag werkeln die Helfer an den Ruhe- und Spielplattformen entlang des Schulhofs. Gesägt, gebohrt und geschraubt wird, wieder und wieder eingepasst. Holzspäne fliegen durch die Gegend, wenn sich die Motorsäge durch das Holz frisst, und regnen auf die Bretter nieder. An den einzelnen Baustellen liegen Arbeitswerkzeuge wie Akkubohrer und -schrauber, Stichsägen, Schrauben, Hammer, Metermaß, Bleistift. Die haben die Väter teils von daheim mitgebracht.
Das hintere Gelände hat zur Hälfte seine Farbe gewechselt in ein Schokoladenbraun. Mütter und Schüler haben es mit viel Fleiß von den alten Lackresten und Roststellen befreit, dann abgefegt und mit Grundierung eingepinselt. Sie braucht 14 Stunden zum Trocknen und kann dann überstrichen werden. Das werden wohl die Schüler kreativ übernehmen. Am Geländer beim Spielplatz muss die Lack-ab-Gruppe von Monika Kraus und ihren Kindern Celina und Simon schließlich kapitulieren. Das richtige Handwerkszeug fehlt für den hartnäckigen Lack, da braucht es mehr als nur Schleifpapier. „Die Kinder sollen es schöner hier haben. Und die Arbeit macht Spaß“, sagte Monika Kraus.
Christian Rust, Matthias Kraus und Peter Schmid werkeln schwitzend an der großen Eckplattform.
„Unsere Kinder haben uns zur Elternarbeit angemeldet“, erzählt Peter Schmid schmunzelnd. Dann beugt er sich wieder über das Brett und setzt die Stichsäge an. Es muss an einen Stützpfeiler angepasst werden und braucht die richtige Aussparung. Mehrmals nehmen die Männer Maß. „Da ist eine blöde Kante“, heißt es. Und wieder wird die Stichsäge angesetzt, bis es passt.
Fertig hingegen ist die Plattform zum Parkplatz hin. Hier schrauben Markus Waldvogel und Wolfgang Ketterer Querbretter als Geländer an die Stützposten. Auch hier wird die Plattform sauber gearbeitet. Die Aussparungen entlang der Pfosten passen millimetergenau.
Ketterer hat drei Kinder an der Hansjakobschule: „Da muss man helfen.“ Sein Sohn Simon hilft fleißig und schraubt Bretter an. „Das mache ich gerne“, sagt Waldvogel. Der zehnjährige Jakob Schmid ist auch tätig mit Bohrer und Schrauber. Die Kinder haben Spaß und helfen eifrig mit. Mittendrin sind auch jüngere Geschwisterkinder, die von den Vätern kleinere Aufgaben bekommen haben, ganz nah bei ihren werkelnden Vätern stehen und mit großen Augen staunend verfolgen, was da entsteht. Hie und da müssen die Kleinsten mit einem Hinweis auch vor Gefahren gerettet werden.
Beim gelben Kanalrohr ist das Loch verschwunden und zeigt sich stattdessen ein mit Holzspänen gefüllter Platz. Hier fegt Noah Seifert mit Elan die verstreuten Holzspäne vom Schulhof zu den anderen zurück. Sein Papa Erik ist nicht weit davon entfernt an einer Ruheplattform beschäftigt. Die ist unter seinen Händen und denen von Raimund Thimm Brett um Brett am Werden. „Weil es wichtig ist, es zu unterstützen“, sagte Seifert zum Elternbautag. „Da können die Schüler hier schön chillen“, ergänzt Thimm und greift wieder zum Schrauber. Marc Gunzle hat seinen Sohn Maurice, der in die erste Klasse geht, mitgebracht und findet: „Es ist erstaunlich, was schon gegangen ist.“
30, ja sogar 40 Eltern mit Kindern haben geholfen und „so was von zugepackt“, sagt Rektor Lotze.
Noch die ganze Woche über wird zu tun sein, der Seil- und Ruheplatz hinter der Turnhalle muss fertig werden.
Unermüdlich waren die Teilnehmer am Sponsorenlauf am Freitag (die BZ berichtete). Alle Erstklässler liefen 946 Runden um das Schulhaus, die Zweitklässler brachten es auf 982 Runden, die Drittklässler hörten bei 851 Runden auf und
die Viertklässler hielten 883 Runden durch. Die Gäste, als „Prominente“ am Start, rannten 964 Runden. Das macht unter dem Strich 4626 Runden.
Wer will, kann rechnen: Eine Runde ist ungefähr 200 Meter lang.
Jeder Schüler hat seine Sponsorenzusage mit der Anzahl der Runden zurückbekommen und überweist das Geld oder bringt es vorbei. Rektor Stefan Lotze rechnet damit, dass man erst nach den Ferien eine Schlussrechnung machen kann. Er rechnet „gefühlt“ mit einem Gesamterlös von 4000 bis 6000 Euro.
„Mit dem bereits erwirtschafteten Geld des Fördervereins (Kinderkleidermarkt, Weihnachtsmarkt, Schulfeste, Spenden) müssten wir also unsere gewünschten 10 000 Euro zusammenbekommen“, sagt der Schulleiter begeistert.